Nachdem wir in unserem ersten Teil unserer Kaufberatungsserie die Fenstermaterialien Holz und Kunststoff gegenübergestellt haben, widmen wir uns nun dem Vergleich von Kunststoff- und Metallfenstern.
Waren Metall- und besonders Alufenster bis vor einigen Jahren eher dem Gewerbebau vorbehalten, werden auch immer mehr private Wohnhäuser mit Fenstern aus Aluminium ausgestattet. Etwa 20% der verbauten Fensterelemente werden 2018 aus Aluminium gefertigt. Demgegenüber stehen ca. 60%, die aus Kunststoff produziert werden. Doch sind Aluminiumfenster wirklich nur ein Randprodukt der Fensterindustrie?
Metallfenster
Lange standen Fenster aus Alu wegen der guten Wärmeleitfähigkeit ihres Grundmaterials in der Kritik. Heute werden Alufenster thermisch getrennt gefertigt und verfügen über ähnliche Dämmwerte wie Fenster aus anderen Materialien. Ein massiver Vorteil von Aluminiumfenstern ist, dass bei gleicher Stabilität schmalere Rahmen verwendet werden können. Besonders bei kleinen Fenstern macht sich das in einer höheren Lichtausbeute bemerkbar. Bei extrem großen Glasflächen, z.B. Wintergärten oder Eckverglasungen zeigen Alufenster ihre Stärken. Außerdem ist das Material extrem robust und dadurch langlebig.
Doch wie bei allem gibt es auch bei Fenstern aus Aluminium eine zweite Seite: Die Herstellung ist extrem energieaufwändig, besonders, da aus Qualitätsgründen nur Primäraluminium, also kein wiederverwendetes Material, eingesetzt wird. Darüber hinaus sind Fenster aus Aluminium deutlich teurer und stehen oft wegen ihrer „kalten“ Optik und Haptik in der Kritik.
Kunststofffenster
Fast jeder, der Holzfenster hat, klagt auch bei Elementen aus Kunststoff über diese „kalte und unnatürliche“ Optik und Haptik – also wie immer alles eine Frage der Perspektive und deswegen gibt es ja mehrere Materialien auf dem Markt. Jeder kann sich die Fenster aussuchen, die perfekt zu ihm passen. Zum Kunststoff: es handelt sich um das am meisten verbreitete Material. Durch diese Verbreitung sind Fenster aus Kunststoff einfach „normal“ – man hat sich an deren Anblick schlicht gewöhnt. Aber Fenster aus Kunststoff haben noch mehr Vorteile. Neben der besseren Energiebilanz ist der Preis im Vergleich zu Aluminiumfenstern ein wesentlicher Grund, aus dem sich Bauherren für Kunststofffenster entscheiden.
Die Gemeinsamkeiten
Trotz vieler Unterschiede haben Kunststoff- und Aluminiumfenster auch Gemeinsamkeiten. Beide Materialien sind wartungsarm, sodass das lästige Streichen wie bei Holzfenstern entfällt. Die Rahmen sollten lediglich regelmäßig gereinigt werden. Um dem Eigenheim ein individuelles Aussehen zu verpassen, können beide Materialien mit verschiedensten Farben/Dekoren versehen werden.
Auf einen Blick
Alumiuniumfenster eignen sich eher wenn …
- die Fenster sehr klein sind, sodass es auf jedes bisschen Licht ankommt
- übergroße Fenster zum Einsatz kommen sollen
- die Elemente extrem zurückhaltend mit schmalen Rahmen gestaltet werden sollen
- Design und Optik im Vordergrund stehen
- der Kaufpreis erst die zweite oder dritte Rolle spielen
Kunststofffenster eignen sich eher wenn …
- keine massiv großen Fensterelemente verbaut werden
- die fFnster groß genug sind, dass es nicht so auf die Lichtausbeute ankommt
- nur ein kleines Budget zur Verfügung steht
- man ein bodenständiges Preis-Leistungsverhältnis sucht