Mit dem Triathlon im kroatischen Pula im September habe ich zwar den sportlichen Höhepunkt dieses Jahres erfolgreich gemeistert, doch in der Vorbereitung gab es das ein oder andere Tief. Das war mein Triathlon-Jahr 2017.
Neue Klamotten
Wer sagt, dass es auf die Kleidung nicht ankommt, hat noch nie in unpassenden Klamotten einen Triathlon absolviert. Da darf nichts reiben oder drücken, sonst vergeht einem schnell die Lust. Außerdem kann man beim Klamottenwechsel wertvolle Zeit verlieren. Mit den Rennanzügen von Orca habe ich die perfekte Ausrüstung für alle drei Disziplinen und muss nur noch die Schuhe tauschen. Großer Dank dafür an WEKU.
Triathlon Erding
Im Juni habe ich dann an einem Triathlon in Erding im Bereich Sprint teilgenommen und gerade in meiner Paradedisziplin Fahrrad musste ich richtig Federn lassen. Ich habe über mein Training nachgedacht, waren meine Einheiten nicht hart genug, zu hart oder einfach nicht ausgewogen? Ich hatte keine Ahnung. Das ging so weit, dass ich mir am folgenden Montag sogar auf der Arbeit das Hirn zerbrochen habe, was schief gelaufen sein könnte. War mein persönliches Limit erreicht? Abends habe ich sogar mein Bike auf Herz und Nieren geprüft, um einen technischen Defekt auszuschließen. Ich habe also das gemacht, was viele Sportler oder eigentlich viele Menschen, nach so einer Erfahrung tun. Ich habe die Schuld überall gesucht, nur nicht bei mir selbst. Dabei gab es immerhin noch einen Grund zur Freude: Beim Schwimmen kam ich unter die ersten 10%. Kopf hoch, dachte ich mir, immerhin beim Schwimmen verbessert und vielleicht sind 20 km Radfahren einfach nicht genug und ich kann meine Stärken auf längeren Strecken besser ausleben.
Olympische Distanz in Karlsfeld
Deswegen hab ich mich auch gleich zwei Wochen später für einen neuen Wettkampf angemeldet, diesmal mit olympischer Distanz, also 1.500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen. Für die Radstrecke wurde extra die B471 gesperrt. Da ich dort schon immer mal Radfahren wollte, habe ich mich natürlich besonders auf den Wettkampf gefreut. Das Schwimmen lief super, nach nur 29 Minuten konnte ich auf mein Rad wechseln. Kaum auf der Strecke, wurde ich überholt, sofort kreisten meine Gedanken um den Wettkampf in Erding. Kann ich heute meine Bestleistung abrufen? Enttäusche ich mich selbst und meinen Sponsor? Doch nach einer kurzen Findungsphase auf dem Rad konnte ich richtig Gas geben und schnell hatte ich die schnellsten Schwimmer und auch meinen Überholer eingeholt. Beim Wechsel zum Laufen die nächsten Zweifel: Hatte ich zu viel Kraft am Rad gelassen? Meine Beine fühlten sich nicht nach einem 10 km Lauf an. Aber der Kopf sagte. Hey Alex, 10 Kilometer gehen immer und da sieht man mal wieder, dass man (fast) alles schaffen kann, wenn die Einstellung passt – nach knapp 50 Minuten kam ich ins Ziel, persönliche Bestzeit in einem Wettkampf. Danach wollten meine Beine aber einfach nicht mehr. Stehen unmöglich. Trotzdem ein erfolgreicher Wettkampf für mich.
Herausforderung Job
Ich kann mich mit meinem Job und meinem Arbeitgeber wirklich glücklich schätzen. Ich habe super Kollegen, die Arbeit macht riesigen Spaß und meine Firma steht hinter meinem sportlichen Engagement und fördert es sogar. Trotzdem hat mich meine Arbeit ziemlich in Beschlag genommen, ob Teilnahme an Messen oder die zeitaufwändige Kundenberatung. Natürlich liebe ich das was ich tue, unsere Niederlassung in München ist wie eine kleine Familie und jeder steht für den anderen ein. Trotzdem habe ich mir in dieser Zeit oft die Frage gestellt, wie ich mein Leben weiterleben möchte. WEKU, Triathlon, meine Freundin jedem dieser wichtigen Teile will ich entsprechend gerecht werden. Ein langes Gespräch zeigte: auch privat habe ich die Unterstützung, die nötig ist, um den Sport auch weiterhin so exzessiv zu betreiben wie bisher, auch wenn das bedeutet fast jeden Tag zu trainieren und am Wochenende auf die meisten Partys zu verzichten. Der Sport hat mich dorthin gebracht wo ich heute bin und auch auf meine Arbeit wirkt sich das Training positiv aus – ich bin wesentlich gelassener und kleinere Rückschläge bringen mich nicht so sehr aus der Ruhe, denn ich weiß, dass es immer wieder bergauf geht.
Ein neues Rad für Spitzenzeiten
Nachdem feststand, dass ich weiterhin Gas geben werde, kam spontan der Gedanke nach einem neuen Fahrrad und damit einem immensen Motivationsschub auf. Als das Rad auf mich eingestellt war und ich die ersten Runden drehte, hab ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Das neue Bike hebt das Radfahren definitiv auf ein neues Level. Die Investition hat sich absolut gelohnt und ich war supermotiviert für den wichtigsten Wettkampf in Pula. Beim letzten Mal hatten wir mit extrem schlechtem Wetter zu kämpfen, den Dauerregen beim Laufen sah ich als meine persönliche Abhärtung – viel schlimmer kann es ja gar nicht kommen. Dachte ich.
Neuer Motivationsschub: Alessandro Zanardi
Dass es kaum einen Sport gibt, bei dem sich Amateure und Profis so nahe kommen wie beim Triathlon, zeigte sich vor Ort in Pula. Mit von der Partie war Ex-Formel 1 Fahrer Alessandro Zanardi. Bei einem fürchterlichen Unfall auf der Rennstrecke verlor er beide Beine und fast das Leben. Im Rettungsflieger auf dem Weg vom Lausitzring bis ins in die Klinik in Berlin musste er sieben Mal reanimiert werden – keiner dachte daran, dass er diesen Unfall überleben würde. Doch nur sechs Wochen später verließ Zanardi das Krankenhaus, ohne Beine aber mit schier unerschöpflichem Lebensmut. Im Rollstuhl und mit Handbike ausgestattet, gewann er mehrfach Gold bei den Paralympischen Spielen und sogar den Ironman Triathlon auf Hawaii. Und jetzt war er mit in Pula. Wenn der Mann nicht zeigt, was Willenskraft bewirken kann, dann weiß ich auch nicht.
Duathlon statt Triathlon
Wieder hatten wir mit schlechtem Wetter zu kämpfen – wie war das doch gleich mit sonniger Adria? Am Tag vor dem Wettkampf hatte es stark geregnet und die Wellen waren schon recht beeindruckend. Trotzdem habe ich mich wahnsinnig auf den Schwimmpart gefreut, ich wollte eine neue Bestzeit schwimmen, war gut vorbereitet und mental in Topform. Und was passiert 40 Minuten vor dem Start? Der Schwimmteil wurde abgesagt, da der Wellengang „Gefahr für Leib und Leben“ darstellte. Ok, es waren schon wirklich hohe Wellen – trotzdem war ich enttäuscht. So wurde Pula 2017 zum Run-Bike-Run Wettkampf. Der Wind war ein echtes Problem, denn die Triathlonräder sind extrem windanfällig und lassen sich dann sehr schwer kontrollieren. Ich hatte also die ersten 40 km gut zu tun, um mein Bike unter Kontrolle zu halten. Ich konnte nicht wirklich darauf achten, hatte aber das Gefühl, ganz gut durchzukommen. Dann galt es noch 21 km Laufen zu bewältigen. Auch da lief es ganz gut. Aber nach dem Zieleinlauf haben meine Beine gestreikt. Nichts ging mehr – stehen unmöglich, an laufen nicht zu denken. Aber die Strapazen haben sich gelohnt: Platz 120 beim Fahrrad, Platz 227 in der Gesamtwertung und das bei 1250 Athleten. Zum ersten Mal hatte ich wirklich das Gefühl, mich einen Triathleten nennen zu dürfen (auch wenn Pula diesmal kein echter Triathlon war). Ich bin bei meinem Sport angekommen.
Wie geht’s weiter?
Vor Kurzem habe ich wieder mit dem Training angefangen, diesmal früher als sonst, immerhin will ich überall noch eine Schippe drauflegen – aber ich habe schon gemerkt, dass ich in allen Disziplinen an Geschwindigkeit gewinne. Ich halte jetzt schon ein ganz anderes Tempo als noch vor einem Jahr. Die Erfolgssprünge werden zwar kleiner aber sie sind definitiv noch da.
Zu verdanken habe ich das nicht zuletzt meiner Freundin und natürlich auch der Firma WEKU, denn hier erfahre ich die Unterstützung, die ich brauche, um erfolgreich zu sein.
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Alex Gloël leitet unseren Vertrieb in der Region München und macht nebenberuflich als Triathlet dem Namen WEKU alle Ehre. Immer mal wieder wird er hier über sein Training, Wettkämpfe und den Sport allgemein schreiben.