Beim Paratriathlon am 16. Und 17. Juni erlebte unser WEKU-Paratriathlet Florian Brungraber im französischen Besançon ein ganz persönliches Drama, das auch den Zuschauern den Atem stocken ließ. Dabei hatte alles so gut angefangen.
Ideale Bedingungen
Bei der Streckenbesichtigung im Vorfeld fiel positiv auf, dass die Strecke in Frankreich ganz ähnlich zu Florians Trainingsgebiet im Norden von Österreich ist. Besonders die Radstrecke hatte es ihm angetan. „Ich habe mich direkt wie zuhause gefühlt und dacht mir, dass das nur gut werden kann“.
Auch das Wetter spielte mit. Trocken aber mit schattenspendenden Wolken war es ein guter Start in den Tag. Florian fühlte sich fit und super vorbereitet.
Das Rennen
Florian startete in der Klasse H2, also mit einem Rückstand von 3 Minuten und 35 Sekunden, den galt es dann während des Rennens aufzuholen. Das Schwimmen lief soweit gut, nach einem schnellen Start, ließ er sich ein bisschen zurückfallen, um Kräfte zu sparen und sie bei der Radstrecke ganz gezielt einsetzen zu können.
Nach dem ersten Wechsel zum Handbike lag Florians ganze Konzentration darauf, seinen Rhythmus zu finden. So konnte er beim ersten Anstieg seine, durch das Training in den Österreichischen Bergen erlangte, Stärke komplett ausspielen. Kurz vor der zweiten Wechselzone gelang es ihm sogar, bis auf den zweiten Platz aufzuholen, leider nur kurzfristig. Doch das spornte Florian nur zusätzlich an. Für die Laufstrecke nahm er sich noch einmal vor, alle restlichen Kräfte zu mobilisieren.
Anfang der zweiten Laufrunde hatte Florian sich wieder auf den zweiten Platz vorgekämpft. Nur einen Kilometer war er noch vom Ziel entfernt. Die Bergab-Passage war schon in Sicht, kurze Zeit, um ein bisschen durchzuatmen. Doch das Schicksal machte Florian einen Strich durch die Rechnung. Kurz vor einer 90° Kurve fiel die Bremse an seinem Rennrollstuhl aus. Nur ein Manöver über die Wiese brachte ihn noch vor der Bergabstrecke zum Stehen, um die Bremse zu reparieren. Enttäuschung und Wut machten sich breit, denn der zweite Platz war damit weg.
Enttäuschung und Erleichterung
Kurz nach dem Rennen überwog bei Florian die Enttäuschung. Dass ein so kleines Bauteil wochenlanges Training nahezu zunichtemachen kann, wog schwer. Doch je mehr Zeit verging, desto erleichterter wurde Florian. Erleichtert, einen Sturz verhindert zu haben und heile ins Ziel gekommen zu sein. Und sind wir mal ehrlich: Florian kann verdammt stolz auf seine Leistung sein. Wir sind es auf jeden Fall und drücken schon jetzt die Daumen für das nächste Rennen.