Auch im Jahr 2018 wird der Bauboom anhalten. Zu den niedrigen Zinsen, die das Bauen attraktiv machen, kommen laufend Neuigkeiten der Branche, bei denen es vielen Menschen in den Fingern juckt. Die harmonische Kombination verschiedener Trends lässt sich natürlich besonders gut in einem Neubau umsetzen, da hier alles von Grund auf neu geplant wird und auf bestehende Gegebenheiten keine Rücksicht genommen werden muss. Aber auch in der Bestandssanierung gibt es Möglichkeiten, viele der Trends aufzunehmen. Wir zeigen die wichtigsten Bau- und Wohntrends 2018.
Wo wollen Sie wohnen?
Bevor man sich Gedanken um das WIE macht, ist die Frage des WO entscheidend. Ob Landidylle oder pulsierendes Stadtleben, die Entscheidung für einen Wohnort bestimmt in vielen Fällen auch Aspekte der Gestaltung. In günstiger ländlicher Umgebung finden sich daher öfter großzügige Häuser als in Städten, wo Baugrundstücke rar und teuer sind.
Doch trotz dem Drang nach ländlicher Ruhe und Idylle zieht es noch immer vermehrt Menschen in die Städte. Die Vorteile sind klar: kürzere Wege, mehr zu erleben und weniger Zeit, die im Auto verbracht werden muss. Dafür müssen Stadtbewohner mit mehr Stress und einem beschleunigten Lebensstil klarkommen. Trotzdem zieht es mehr Menschen in die Stadt als aufs Land.
Quelle: Statista
Bei der ganzen Diskussion um Stadt oder Lang gilt es jedoch zu differenzieren. Stadt muss nicht zwingend Großstadt bedeuten, in der man nie zur Ruhe kommt. Land hingegen ist nicht unbedingt das kleine Dorf abseits jeglicher Zivilisation und ohne jede Infrastruktur. Auch die weitere Umgebung der Dörfer macht einen großen Unterschied. Grenzen kleine Gemeinden an Städte an, in denen die Arbeits- und Lebenssituation gut ist, lässt es sich hier besser wohnen als im Umland von Städten ohne gute Arbeitsperspektive mit hoher Abwanderung.
Glaubt man Trends und Prognosen, ist das Wohnen in der Stadt aber beliebter als ein Landleben.
Nachhaltigkeit
Auch dem Thema Nachhaltigkeit widmen Bauherren viel Aufmerksamkeit. In diesem Sinne wäre eine Sanierung einem Neubau in jedem Falle vorzuziehen, denn eine Sanierung benötigt wesentlich weniger Energie als der Neubau eines Gebäudes, selbst wenn es sich um eine Kernsanierung handelt.
Ein wichtiger Bestandteil des nachhaltigen Bauens ist Holz. Mit dem nachwachsenden Rohstoff können heute lange nicht mehr nur noch kleine Häuser errichtet werden. Selbst Hochhäuser in Holzbauweise sind heute möglich. Doch nicht nur Holz ist ein Trend im Bauwesen.
Natürliche Baustoffe
Generell lässt sich in den letzten Jahren ein Trend zum natürlichen Wohnen erkennen, der auch 2018 nicht gebrochen wird. Je hektischer, technisierter und unruhiger unser Alltag dabei wird, desto mehr soll das Zuhause zu einem Ort werden, in dem man abschalten und durchatmen kann. Ob Abgase in der Luft oder Pestizide, die über den Regen in unser Grundwasser gelangen, der Drang zur Natürlichkeit ist nachvollziehbar, selbst wenn gesetzliche Vorgaben und Grenzwerte in vielen Bereichen schon zu einer Entspannung der Lage geführt haben. Trotzdem scheinen immer mehr Menschen anfälliger zu werden für Stoffe, die uns im Alltag umgeben. Der Trend zu natürlichen Baustoffen soll uns also wenigstens zu Hause eine Oase der Natürlichkeit und erhofften Gesundheit bescheren. Doch wie erkennt man natürliche Baustoffe?
Neben diversen Gütesiegeln sollte man sich auf seinen gesunden Menschenverstand und seine Sinne verlassen. Unangenehme, chemische Gerüche lassen nicht unbedingt auf Natürlichkeit schließen. Generell gilt. Je weniger ein natürlich vorkommender Baustoff verarbeitet wird, desto unbedenklicher ist er.
Grüne Dächer und Fassaden
Nicht nur im Innenraum ist Natürlichkeit gefragt. Gerade in großen Städten werden Häuser zur Begrünung des Stadtbildes eingesetzt. Die Stadt Mannheim z.B. fördert die Begrünung von Dächern und Fassaden, um Anreize zu schaffen. Denn eine grüne Stadt sorgt für ein angenehmeres Klima. Pflanzen sorgen besonders in heißen Sommern für Feuchtigkeit und kühlere sowie saubere Luft. Und darüber hinaus sehen grüne Fassaden auch richtig gut aus finden wir.
Steigende Preise, schwindende Ressourcen und umfassende Klimaschutzziele der Bundesregierung, all das sind Gründe, aus denen Gebäude immer energieeffizienter werden. So wandern Photovoltaikmodule an die Fassade, um möglichst viele Sonnenstrahlen in kostbare Energie umzuwandeln.
Auch neue, moderne Heizsysteme kommen vermehrt zum Einsatz. Besonders Systeme mit einer niedrigen Vorlauftemperatur werden immer beliebter. So lässt sich auch mit Fußboden- oder Wandheizung die Wohlfühltemperatur erzielen. Weiterer Pluspunkt: Unansehnliche Heizkörper verschwinden aus dem Wohnraum.
Barrierefreiheit
Bauherren achten heute mehr denn je auf Barrierefreiheit. Nicht nur der demografische Wandel und damit ein wachsender Absatzmarkt für seniorengeeigneten Wohnraum ist ein Grund dafür. Vielfach ist es einfach die Sehnsucht nach Komfort, die Bauherren dazu bringt großzügige, ebenerdige Duschen, breite Türen und Türen mit ebenerdiger Schwelle zu verbauen. Hier zeigt unsere Magnetschwelle ihre Stärken. Im Beitrag zum Bauprojekt Frauenlandetagen berichteten wir bereits (Absatz „Besonderheiten“) Doch auch Aufzüge finden mehr und mehr ihren Platz im privaten Eigenheim. In jungen Jahren Luxus- und Lifestyleprodukt entwickeln sie sich im weiteren Lebensverlauf oft als wahre Retter, wenn das Treppensteigen nicht mehr so leicht fällt. Für viele Senioren bedeutet das, den Lebensraum auf das untere Stockwerk zu beschränken. Wohnlichkeit sieht in vielen Fällen anders aus. Eine barrierefreie Planung in jungen Jahren zahlt sich also im Alter besonders aus.
Smart Home
Das digital vernetzte Heim, das einem jeden Wunsch von den Augen abliest und vollautomatisch den Alltag organisiert, ist sicher nichts für jeden und so weit sind im Moment weder Technik noch Infrastruktur. Doch weitere Optimierungen der Hersteller, speziell im Bereich Sicherheit machen Smart Home Lösungen durchaus interessant. Dabei gibt es nicht das eine richtige Smart Home, sondern verschiedene, individuelle Wege, Wohnkomfort, Sicherheit und Energieeffizienz in einem vernetzten Zuhause zu realisieren.
Die Trends mit dem wohl größten Potenzial sind die bessere Vernetzung der Komponenten untereinander und die einfachere Steuerung. Denn nichts ist nerviger, als alle Bestandteile eines Smart Homes mit einer separaten App auf dem Smartphone steuern zu müssen. Hier setzen auch sprachgesteuerte Assistenten wie Amazons Alexa, Siri von Apple, Microsofts Cortana oder der Google Assistant an. Generell wird die Sprachsteuerung 2018 enorm zunehmen, da dieses neue Steuerungskonzept einen viel natürlicheren Umgang mit der digitalen Welt bietet.